Was meinen die nur alle, wenn sie von der INCI-Liste reden?
INCI ist eine Abkürzung und steht für International Nomenclature of Cosmetic Ingredients – zu deutsch: Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe, also eine Richtlinie für die korrekte Angabe von Inhaltsstoffen in Kosmetika.

Oft sind sie winzigklein und fast nicht auffindbar in weißer Schrift auf hellrosa Untergrund versteckt – aber sie sind da! Müssen sie auch. Denn in Deutschland dürfen nur noch Kosmetika in Umlauf gebracht werden, deren Bestandteile angegeben sind. Und zwar in absteigender Reihenfolge.
Die ersten Inhaltsstoffe sind also am meisten enthalten. Deshalb gehen auch so viele Listen mit dem Wort Aqua (=Wasser) los. In vielen kosmetischen Produkten ist viel Wasser enthalten. Logisch, oder? Wenn übrigens Alcohol denat. an erster oder zweiter Stelle steht, solltet ihr kurz stutzen – siehe mein Artikel zum Thema Alkohol.
Daraus zu schließen, dass der letzte Inhaltsstoff am wenigsten enthalten ist, ist leider falsch.
Denn Stoffe, die weniger als ein Prozent des Gewichts ausmachen, dürfen in beliebiger Reihenfolge am Ende der Liste benannt werden. Und oft sind das ganz schön viele. Manche Listen bestehen zur Hälfte aus solchen Weniger-als-1-Prozentern. Bisschen unübersichtlich, oder?
Duftstoffe müssen grundsätzlich nicht einzeln aufgeführt werden, manchmal steht dann nur Parfum dort, da ein Duftstoff eben nicht einfach nur Lavendel oder Gänseblümchen ist, sondern aus vielen Einzelkomponenten bestehen kann.
Eine Ausnahme besteht nur für 26 explizit benannte Duftstoffe, die allergen sein können. Sie müssen einzeln aufgeführt werden, wenn ihre Konzentration in den Produkten bestimmte Werte überschreitet (z.B. in Shampoo mehr als 0,01%, in Lotionen, Make-up oder Sonnencremes über 0,001%). Einige von ihnen sieht man recht häufig, z. B Geraniol oder Citronellol.
Es ist also durchaus nachvollziehbar, wenn manche Menschen keine Inhaltsstofflisten lesen wollen… 😉
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